Bryant, Doreen
Lokalisierungsausdrücke im Erst- und Zweitspracherwerb
Lieferung voraussichtlich bis 10.11.2024
Bitte melden Sie sich an, um das Produkt zur Merkliste hinzuzufügen.
Beschreibung
Trotz intensivem Sprachkontakt und mehrjährigem Besuch der Kindertagesstätte gelingt es Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) oftmals nicht, bis zum Schuleintritt das Fundament des deutschen Raumausdruckssystems zu erwerben. Bis weit in die Sekundarstufe hinein unterscheiden sich DaZ-Kinder im Gebrauch lokaler Verben und deren Ergänzungen von ihren monolingualen Peers. Das deutsche Präpositionalsystem bereitet sowohl in struktureller als auch in konzeptueller Hinsicht enorme Schwierigkeiten. Nur mühsam erschließt sich dem DaZ-Lerner das komplexe Zusammenspiel von Präpositionen, Lokaladverbien und -partikeln und der Erwerb der zielsprachlichen Basisrelationen (insbesondere IN, AUF, AN, ÜBER) schreitet unter dem Einfluss der kategorialen Prägung der Muttersprache nur ausgesprochen langsam voran. Zudem bleibt häufig die für das Deutsche typische Spezifizierung des Positionsmodus (z.B. stehen, lehnen, liegen) und des Bewegungsmodus (z.B. rennen, schleichen, kriechen) aus. Sind diese Grundpfeiler des deutschen Lokalisierungssystems nicht zielsprachlich angelegt (und automatisiert), kann das System nicht zielsprachlich expandieren. Eine fehlende Stabilität des Grundgerüsts räumlicher Ausdrücke verhindert eine darauf aufbauende lexikalische und metaphorische Erweiterung des Wortschatzes, sodass ausgerechnet die Domäne Raum als besonders ergiebige Quelle für produktiven Sprachgebrauch und die Entwicklung eines elaborierten Sprachcodes ausfällt. Kurzum: Lokalisierungsausdrücke sind ein fundamentaler und dabei zugleich ungemein schwieriger Lerngegenstand. Die Monografie von Doreen Bryant geht der Frage nach, warum dies so ist. Sie klärt die lexikalisch-semantischen, sprachtypologischen, entwicklungspsychologischen und erwerbsbezogenen Beding-ungen, die hierbei zusammenwirken, mit der Zielsetzung, Wege zu finden, DaZ-Kinder möglichst früh an die Kategorien, Konstruktionen und Zusammenhänge des räumlichen Ausdruckssystems des Deutschen heranzuführen, deren Beherrschung es ihnen dann ermöglicht, sich weitergehende Systemzusammenhänge eigenständig zu erschließen.Das könnte Sie auch interessieren
Deutschunterricht am Gymnasium
Was kann die Sprachwissenschaft leisten?
Grammatik in Erzählungen - Grammatik für Erzählungen
Erwerbs-, Entwicklungs- und Förderperspektiven
Heikle Gespräche unter Kindern
Kommunikative Praktiken in Kritik- und Beratungsgesprächen von Schulkindern mit unterschiedlichem sprachlich-kulturellem Hintergrund
Kindliche Erzählfähigkeiten und (schrift-)sprachsozialisatorische Einflüsse in der Familie
Eine longitudinale Einzelfallstudie mit ein- und mehrsprachigen (Vor-)Schulkindern
Lokalisierungsausdrücke im Erst- und Zweitspracherwerb
Typologische, ontogenetische und kognitionspsychologische Überlegungen zur Sprachförderung in DaZ
Materialgestütztes Schreiben argumentierender Texte
Untersuchungen zu einem neuen wissenschaftspropädeutischen Aufgabentyp in der Oberstufe
Revisionskompetenz fördern in der Sekundarstufe I
Effekte eines Trainings der Revisionsfertigkeiten bei Schülern der 5. und 6. Klasse
Schriftsystematische Professionalität
Eine explorative Studie zur Struktur und Genese des schriftsystematischen Wissens von Lehramtsstudierenden
Sprachliche Tätigkeit und Fremdsprachenlernprojekte
Fremdsprachliches Handeln und gesellschaftliche Teilhabe in radiodaf-Projekten
Sprachwissenschaft und Fremdsprachendidaktik
Zum Verhältnis von sprachlichen Mitteln und Kompetenzentwicklung
Sprachwissenschaft und Fremdsprachenunterricht:
Spracherwerb und Sprochkompetenzen im Fokus
System, Norm und Gebrauch - drei Seiten derselben Medaille?
Orthographische Kompetenz und Performanz im Spannungsfeld zwischen System, Norm und Empirie
Sätze verbinden
Eine Interventionsstudie zur Förderung syntaktisch-semantischer Schreibfähigkeiten in der gymnasialen Erprobungsstufe
Wege zum Metaphernverstehen
Ein zeichensystemübergreifender Ansatz zur Didaktik der Metapher mit empirischer Fundierung
Wortarten
Ein Vergleich von Schulbuch und Grammatik